Timeless on the Rocks

Ihr ahnt es schon, dann wurde es doch noch übel. Von den ca 230 Meilen durch Pennsylvania sind die letzen 50 Meilen wirklich kein Zuckerschlecken. Es gibt große, mittlere und kleine vornehmlich extrem spitze Steine, die sich alle auf dem Trail zu befinden scheinen.

Es ist unglaublich schwierig voranzukommen, da sich einfach kein Rhythmus einzustellen scheint und man  von der Umgebung tatsächlich nichts mitbekommt. Der Blick ist ausschließlich auf den Weg gerichtet, da man jeden Schritt bewusst setzten muss.

Manchmal bleibe ich kurz stehen um nach der nächsten Markierung zu gucken. Gleichzeitig weiterzulaufen ist nicht möglich. Dann geht es auch noch über einen grossen Steinhaufen, einen ehemaligen Tagebau, der wiederaufgeschüttet wurde und seit den 80er Jahren renaturier wird.

Eine Kletterei, die mit einem Tagesrucksack vermutlich Spass machen würde, mit einem Rucksack, der neben dem üblichen Gepäck auch noch Essen für vier Tage und zwei Liter Wasser enthält , hält sich der Spass dann doch in Grenzen. Das sind die Momente, in denen man sich dann kurzfristig selbst für leicht bescheuert hält und ich mich ernsthaft frage, was ich hier eigentlich treibe.

Man sagt, das erste Viertel des Trails sei physisch eine Herausforderung, die Mitte psychisch und das letzte Viertel dann beides (das kann ja heiter werden). Der mittlere Teil ist vermutlich genau wegen solcher Passagen, wie der soeben gelaufenen eine Herausforderung. 

Und es soll nach der Grenze nach New Jersey dann aber auch wieder besser werden. Ich hoffe sehr das Gerücht stimmt, und lege zwei längerer Tage ein, als geplant, die Hoffnung treibt mich an.

Steinige Grüße aus dem nördlichen Pennsylvania

Eure Timeless

PS: Für die ersten Meilen (es sind inzwischen 10) stimmt es nicht. Weiter mit den Steinen. Zu allem Überfluss regnet es nun auch noch ausgiebig und die Steine sind nass und rutschig.