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Schritte bis ans Ende der Welt. Und jetzt muss ich schon wieder sagen, es waren tolle Tage, schöne Erlebnisse, ein wunderbarer Weg. Die letzten drei Tage bis nach Finisterre sind wunderschön, wenn man werten möchte, vielleicht sogar die schönsten, die ich erleben durfte.

Es gab in Olveiroa noch die atmosphärisch schönste Herberge meines gesamten Wegs. Sie ist in diversen dieser alten Steinhäuser untergebracht, der Schlafsaal in einem, die Küche in einem, die Rezeption in einem. Einfach toll, -soviele dieser alten Häuser auf meinem Weg hätte ich gerne adoptiert, ihnen zu neuem Leben verholfen. Und nun darf ich zumindest noch in einem schlafen.

Und dann der erste Blick aufs Meer, von oben, die Berge und Hügel gehen bis an die Küste. Alle paar Meter bleibe ich stehen, kann gar nicht entscheiden, welcher Blick denn nun der beste, der ultimative ist.

Die letzten zwei Kilometer geht es am Strand entlang, Jakobsmuscheln suchen und sammeln inklusive.

Endlich ist das letzte Dorf am Ende der Welt erreicht, ein kleines Fischerdorf, dessen Hafen nach wie vor Fischerbooten dominiert ist. Abends gibt es hier täglich eine Fischauktion, in der die lokalen Restaurants einkaufen, um dann ihre Gäste mit fangfrischem Fisch zu verwöhnen.

Noch sind es 2,5 Km bis zum Kap Finisterre, dem Leuchtturm am Ende der Welt. Ich lasse meinen Rucksack im Hostel und mache mich beschwingt und leichten Fusses auf den Weg.

Angekommen!

Hier angekommen zu sein erfüllt mich durchaus mit etwas Stolz, ich bin 956,3 Km in 26 Tagen gelaufen, es ist aber gleichzeitig auch ein bisschen traurig, dass es schon wieder vorbei ist. Ich freue mich auf daheim, Familie und Freunde, die Annehmlichkeiten, die mein Leben zu bieten hat, und die ich auf meinen Abenteuern auch zu schätzen gelernt habe. Es ist , wie früher auch schon, ein Gefühlsmix. Zunächst plane ich, an dem mir noch verbleibenden Tag noch nach Muxia zu laufen, dann entscheide ich mich doch anders. Muxia soll fürs nächste mal bleiben, stattdessen genieße ich einen perfekten letzten Tag am Meer, Sonnenuntergang am Leuchtturm inklusive.

Schon im Abschied begriffen Euch allen ein letztes:

Buen Camino, Eure Angela

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