Trail Magic

Ich durfte es schon ein paar mal erleben. Ein typisch amerikanisches Phänomen: Trail Magic. Da gibt es doch tatsächlich Leute, die an irgendeine Stelle auf dem Weg Geschenke für Wanderer hinterlassen. Mal ein paar Wasserflaschen, an der richtigen Stelle deponiert ein echter Segen. Ein andermal ein paar Flaschen Soda und/oder Bier.

Ein weiteres mal sitzt da einer an einem Parkplatz und spendiert Käsebrot und was zu trinken. 

Heute dann die Krönung: ich habe kurz vorher davon erfahren, diese Nachrichten verbreiten sich wie ein Lauffeuer. An einem Parkplatz am Ärmel der Welt gibt es zur Mittagszeit gegrillte Burger, Hotdogs, kalte Limo oder Bier. Ein kleines Partyzelt ist aufgebaut, ein paar Campingstühle stehen bereit.

Ein Thruehiker vom letzten Jahr sagt auf seine Weise Danke für all die Magie, die er selbst erfahren durfte. Das zu erleben ist eines der grossen Highlights. Man kann als Europäer nur staunen und immer wieder Danke sagen. Man Stelle sich dowas auf dem E5 vor.

Und dann abends gleich nochmal. Ich bin wieder mal in einem kleinen Städtchen angekommen, will an der Tanke eigentlich nur schnell, nach einem besonders heißen Tag, was kaltes trinken um noch ein paar Meilen zu laufen, als ein Wolkenbruch das Weitergehen verschiebt. Soll ich bleiben und wenn ja wo? Gibt es einen Campingplatz, die Motels sind meist teuer und nicht mal besonders toll. Ich stehe mit zwei anderen an der Tankstelle so rum, als eine Frau aus ihrem Auto springt und uns erzählt, dass ihre Gemeinde für Wanderer seit neuestem ein Abendessen anbietet, wir duschen können  und herzlich eingeladen sind die Nacht dort zu verbringen, kostenlos wohlgemerkt.

Wir lassen uns nicht lange bitten, warten den Wolkenbruch ab und machen uns auf den Weg. Nochmals die Magie dieses Weges, zweimal an einem Tag. Schöne Gespräche mit Gleichgesinnten runden den Tag auf wunderbare Weise zu einem ganz besonderen ab.

Have a good Night

Eure Timeless