Santiago de Compostella

Nach Tagen mit viel Regen starte ich heute morgen um sechs in einen noch dunklen, aber zumindest trockenen Morgen. Es ist jetzt bedeutend wärmer als am Anfang meiner Reise, Mütze und Handschuhe bleiben schon seit Tagen im Rucksack.

Einige schöne Impressionen (und Hügel) später laufe ich hinunter nach Santiago de Compostella. Heute Vormittag war es am schwierigsten herauszufinden, wie weit es tatsächlich noch ist, alle Kilometerangaben waren geklaut ( wer tut denn sowas?)

Die Kathedrale wird gerade innen und außen renoviert, vielleicht nicht gerade das beste Jahr um hierher zu pilgern. Ich habe die Kathedrale allerdings 2016 schon mal in vollem Glanz gesehen, insofern ist es für mich nicht ganz so schlimm. Im Gegenteil, ich finde es hochspannend, zumal wir Pilger zu Teilen dr Kathedrale immer noch Zugang haben.

Im Pilgerbüro bekommt man bei Vorlage des Ausweis mit den entsprechenden Stempeln (über die zumindest gelaufenen letzten 100 Km) eine Urkunde in Latein. Und die ersten 10 Pilger eines jeden Tages erhalten eine Einladung in ein ganz besonderes Restaurant.

Es ist Teil einer 1509 gegründeten Pilgerherberge, die heute ein Luxushotel beherbergt und als das älteste Hotel der Welt gilt. Um der Tradition der Pilgerherberge auch heute noch Tribut zu zollen, wird diese Sitte bis heute gepflegt. Ich bin heute die Vierte, die ihre Compostella bekommt und werde damit eingeladen.

Eine nette Runde findet sich ein und das Essen ist phantastisch. Eine weitere wunderbare Erfahrung, die ich hier machen durfte. Am Tisch 3 Koreaner, 2 Mexikaner, 1 Ungarin, 1 Anerikaner und 2 Deutsche. Heute habe ich tatsächlich den ersten anderen Deutschen getroffen. Dirk aus Tübingen ist von Porto aus nach Santiago gelaufen.

Weiter geht es dann morgen Richtung Meer. Vom Laufen habe ich immer noch nicht die Nase voll. Also….

Buen Camino, Eure Angela

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