Herbergen

Ich kann nicht klagen, ich habe durchweg gute Erfahrungen mit den Albergues, wie sie hier heißen, gemacht. Sie waren, soweit offen, sauber und angenehm. Ich habe erlebt, dass ich der einzige Gast für die Nacht war, voll war es naturgemäß jetzt im Winter in keiner einzigen der Herbergen.

Die Duschen waren durchweg heiß, auch wenn die Menge des Wassers die aus dem Duschkopf kam, durchaus unterschiedlich war. Ich habe gelernt, dass es jetzt im Winter eine super Idee ist, das Duschgel (in der Flasche) schon mal unter das wärmer werdende Wasser zu halten, um es quasi aufzutauen. Ich gehöre eben doch nicht zu den harten Outdoor-Menschen , sondern eher zu den Warmduschern dieser Welt. Fast gefrorenes Duschgel ist echt kein Spaß.

Und noch was habe ich gelernt. In den meisten Herbergen gibt es Stockbetten und die unteren Betten sind offensichtlich die beliebteren. Das bedeutet aber eben auch, dass in ihnen weit mehr Leute im Lauf der Zeit schlafen. Die Matratzen haben Kuhlen, die jetzt nicht gerade rückenfreundlich sind. Seit ich oben schlafe sind die Nächte weitaus besser, der Rücken, wie auch der Rest meines Körpers, erholt sich bestens während der Nacht.

Hier in Galizien gibt es jetzt auch keine Decken mehr, die Küchen haben keine Ausstattung. Es gibt diese moderen schönen Küchen, mit Kühlschrank und Herd, aber keinem einzigen Topf oder Teller. Also habe ich mal wieder einen kleinen Alutopf zu meiner Sammlung hinzugefügt, eine heiße Suppe am Abend tut Wunder und es gibt eben nicht überall eine Bar.

Das mit der fehlenden Ausstattung ist ein politisches Ding, der Vorsitzende der Jakobsgesellschaft in Galizien ist der Meinung, dass die Pilger ihr Geld in den Dörfern lassen sollen, also sollen sie durch die fehlende Bequemlichkeit dazu gezwungen werden. Täte man ja auch gerne, wenn man die Möglichkeit dazu hätte, heißt wenn sie nötige Infrastruktur offen hätte.

Alles in allem sind die Herbergen am Weg eine wunderbare Erfahrung gewesen.

Buen Camino, Eure Angela

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