Jakobsweg im Winter

Ob das so eine gute Idee war?

Die Antwort lautet in jedem Fall : ja – für mich lautet sie eindeutig ja. Es ist schön hier, keine Frage. Und es ist wunderbar, kalt, toll, trocken, zauberhaft, einsam, schön, neblig und vieles mehr hier. Alles also Dinge, die mir durchaus liege. Für manch anderen mag das wie ein Urlaub in der Hölle klingen, naja Geschmäcker sind eben verschieden.

ABER – Was ein bisschen fehlt ist die Gemeinscahft, die ein solcher Weg im allgemeinen und der Jakobsweg im besonderen hervorzubringen vermag. Aber wo keine Leute, da auch nicht ganz so viel Gemeinschaft. Viele der Treffpunkte sind zu oder aber verwaist. Ein bekanntes Beispiel war der Weinbrunnen, wo man sich eben trifft, die Pilger sich verabreden.

Versteht mich nicht falsch, der Wein war gut, das Erlebnis toll, aber es selbst mit einem Fremden zu teilen, sich zuzuprosten, hätte schon was gehabt.

Viele der Bars am Weg haben zu, die vielen Picknickplätze sind, aus gutem Grund Menschen leer. Selbst für Pausen ist es zu kalt.

Ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut und kann mir den Rummel im Sommer nicht mal im Traum vorstellen – aber so ein klitzekleines bisschen, bloß nicht zu viel -wäre vielleicht ja doch ganz schön.

Buen Camino, Eure Angela

Kleiner Nachtrag noch: selbst die meisten Kirchen, und deren gibt es naturgemäß viele, sind geschlossen. Das habe ich nun wirklich nicht erwartet.

3 Kommentare

  1. Liebe Angela, wie immer, meinen Respekt hast Du. Ja, schade, das die Kirchen geschlossen sind. Es ist immer ein wunderbares Erlebnis, in einer Kirche zu rasten, windstill ist es da auch noch! Und im Sommer sicher ruhiger als draußen, aber damit hast ja grad kein Problem. Ich wünsche Dir weiterhin nen guten Weg und vielleicht gibts ja bald bißle mehr Leute. Komm gesund wieder heim, ich freue mich schon sehr aufs Wiedersehen und auf Deine Erzählung, Grüßle von Renate

  2. Hallo Angela,
    wir haben mal gesucht und Deine Aufzeichnungen gefunden und so schauen wir täglich rein und verfolgen Deinen Weg. Im Internet haben wir die Stationen gefunden und festgestellt, dass Deine Tagesziele doch etwas anders verlaufen. Früh morgens in den hellen Tag zu wandern finden wir gut, abends aber in die Nacht nicht unbedingt. Dieser Tage haben wir gelesen, dass von Januar bis Ende November 344 000 Leute den Jakobsweg gemacht haben. Da ist mehr Ruhe sicher schöner. Wo sind denn die Koreaner von den ersten beiden Hostels geblieben? Wir finden es toll, was Du so machst. Mit walken, wandern und spazieren gehen (bis 1 1/2 Stunden) habe ich es 2019 immerhin auf ca. 850 km gebracht.
    Weiterhin einen guten Verlauf der Wanderung und liebe Grüße
    Tante Ute und Onkel Hans

    1. Liebe Tante Ute,
      ein Update auf Korea ist in Planung. Gratuliere sehr zu den 850 Km im letzten Jahr, ich bin schwer beeindruckt und sende Euch herzliche Grüße!

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